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Der gewaschene und angewelkte Waid wurde nun auf die Tenne der Mühle gelegt und der von Tieren gezogene schwere gezackte Stein zerquetschte ihn beim Überrollen zu Waidmus.

 

 

 

Dieses Mus wurde dann, so berichtet Schreber, zunächst 24 Stunden auf einem Haufen liegend in Ruhe gelassen, bevor daraus dann faustgroße Bälle geformt werden.

Die Waidbällchen wurden dann auf Weidenhorden gelegt, um sie von Wind und Sonne trocknen zu lassen. Dabei verlieren die Bälle bis zu zwei Drittel ihrer Größe.

Der getrocknete Ballenwaid wurde dann auf Fuhrwerke verladen und zum Waidmarkt gebracht, wo ihn die Waidjunker begutachteten und den Bauern ein Angebot dafür unterbreiteten.

Nach den Stichen im ersten Jahr ließ man nur einen Teil der Pflanzen ihren Zweijahres-Zyklus vollenden, um von diesem Waid Samen zu erhalten. Der Rest wurde untergepflügt, wobei die trockenen, bis zu anderthalb Meter hohen Pflanzenstängel als Heizmaterial Verwendung fanden.